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Reverse Engineering

Reverse Engineering

Beim Reverse Engineering (deutsch: umgekehrtes Entwickeln) geht es darum, ein bestehendes Produkt wieder in einen Plan mit Konstruktionselementen rückzuführen. Dazu wird das bereits vorliegende physische Produkt durch einen Scanner digitalisiert. Das entstandene 3D-Modell liegt zunächst als Netzmodell vor. Dieses Netzmodell (Facettenkörper) wird dann durch Flächenrückführung in ein CAD-Volumenmodell überführt, welches dem physikalischen Modell sehr exakt entspricht. Somit kann das Modell im Anschluss in einer CAD-Software weiterentwickelt oder der Fertigung zugeführt werden.

Voraussetzungen zur Nutzung

Um Reverse Engineering selbst anwenden zu können, benötigst du zunächst einen 3D-Scanner, der die Geometrie des physischen Objekts in ausreichend hoher Auflösung erfassen kann. Darüber hinaus ist eine Software erforderlich, z. B. Siemens NX, mit der die Flächenrückführung durchgeführt werden kann.

Anwendungsbeispiele

Historische Bauteile
Bauteile, welche noch auf Grundlage von Zeichnungen hergestellt wurden und von denen keine 3D-Modelle vorliegen, können nicht ohne weiteres reproduziert werden. Somit bietet es sich an, diese Bauteile durch Reverse Engineering zu digitalisieren, sodass diese auf Basis eines CAD Modells auf modernen Fertigungsanlagen reproduziert werden können.

Autokarosserie Lehmmodell
Modelle eines neuen Autodesigns werden zunächst aus Lehm hergestellt. Anschließend wird das Modell digitalisiert und einer Flächenrückführung unterzogen. Das entstandene CAD-Modell kann anschließend weiterverarbeitet werden.

Serienfertigung aus Prototypen
Häufig werden Prototypen physisch erstellt. Wenn der Prototyp dann in die Serienproduktion überführt werden soll, ist in der Regel ein CAD-Modell davon erforderlich. An dieser Stelle kommt wieder das Reverse Engineering ins Spiel.

Regionale Experten

M.Sc. Lukas Rengbers
FH Münster
Technologiescout
Lukas.rengbers@ta.fh-muenster.de

Prof. Dr. rer. nat. Eckhard Finke
FH Münster
Lehr- und Forschungsgebiet: Konstruktion, Simulationstechnik, FEM
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