Tech-Kompass | Digitaler Zwilling des Verkehrs

Digitaler Zwilling des Verkehrs

Digitaler Zwilling des Verkehrs

Ein „digitaler Zwilling im Verkehr“ ist ein möglichst vollständiges Abbild des realen Verkehrsgeschehens, jedoch eben nicht real, sondern digital. Dieses Abbild sollte eine hohe Präzision haben und mit der Dynamik des Verkehrs mithalten können. Dies würde wesentlich zu Optimierung und Steuerung des Verkehrs beitragen. Zusätzlich kann die Sicherheit im Verkehr und die allgemeine Informationsversorgung gesteigert werden. Dies ist vor allem für Assistenzsysteme von Vorteil, da diese durch mehr und bessere Daten intelligenter werden und das autonome Fahren den Weg bereiten.

Die Verkehrsdaten werden durch Radare, Kameras und Lidare erfasst. Diese Daten können analysiert werden, um Objekte wie Fußgänger, Radfahrer, PKW etc. zu Identifizieren. Um eine Echtzeitabbildung des Verkehrs zu ermöglichen, müssen die Daten über eine Kommunikationstechnologie bereitgestellt werden. Mobilfunk auf dem Stand von 5G wird hier als geeigneteste Technologie eingeschätzt, aber auch spezielles, auf den Stadtverkehr angepasstes WLAN steht zur Auswahl.

Eine Stadt bei Nacht mit Darstellung der Vernetzung am Nachthimmel Eine Stadt bei Nacht mit Darstellung der Vernetzung am Nachthimmel
© https://pixabay.com/de/illustrations/stadt-lichter-horizont-geb%c3%a4ude-4181971/

Beispiele

Forschungsprojekt  Providentia++
Je besser Sensoren aus Fahrzeugen und Infrastruktur vernetzt sind, umso lückenloser lässt sich der Verkehrsraum erfassen. Das dient letztlich nicht nur dem Autofahrer, sondern auch allen anderen Verkehrsteilnehmern.
https://innovation-mobility.com/sensor-daten-digitaler-zwilling-wie-geht-das/

Software CARLA zur Live Visualisierung des Verkehrs
CARLA wurde von Grund auf entwickelt, um die Entwicklung, das Training und die Validierung von autonomen Fahrsystemen zu unterstützen.
https://carla.org/

SmartOpenHamburg
Prof. Clemen: „Ein Hauptziel von SmartOpenHamburg ist es, Hamburg zu einer funktionierenden Stadt mit möglichst wenig fahrendem und parkendem Individualverkehr zu machen.
https://smartopenhamburg.de/

Münster ist nun Smart City Modellstadt

Die Stadt Münster hat nun vom Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat (BMI) 9,5 Millionen Euro an Fördergeldern erhalten. Das Geld soll bespielsweise genutzt werden, um zwölf ausgewählte Projektideen zu verwirklichen. Im Folgenden sind die geförderten Projekte kurz beschrieben:

Young Smart City: #stadtsache 2.0: Kinder und Jugendliche für die Smart City beteiligen und befähigen. Ausgerüstet mit mobilen Endgeräten erkunden sie ihre Umgebung mit Fokus auf Themen einer digitalen Stadt.
Leezenflow für die Stadtregion: Weiterentwicklung des Grüne-Welle-Assistenten „Leezenflow“ und Installation auf den 14 Velorouten der Stadtregion Münster.

Energiehelden: Unser Klima 2030: Entwicklung eines digital gestützten Bildungs- & Informationsangebotes zum Thema Klimaschutz und erneuerbare Energien.

Ideenfarm: open source solution enabler: Unterstützung und Verstetigung von „offenen“ bürgerschaftlichen Ideen und Digitalprojekten durch ein Patenschaftsmodell.

Werkraum Innenstadt: Attraktivitätssteigerung der Innenstadt durch Ansiedlung und Nutzbarmachung von Ideen, start-ups und Projekten der Digitalwirtschaft.

Ganzheitliche City Logistik: Mit digitalen Lösungen zur optimalen Stadtlogistik. Entwicklung von digital gestützten Maßnahmen, um lokale Lieferwege kurz und umweltfreundlich zu gestalten.

Funkhaus 2.0: Das Digitale lokalisieren: Entwicklung eines „Dritten Ortes“ für das Anwenden und Ausprobieren von Techniken und digitalen Lösungen zum Erwerb von Medien- und Digitalkompetenz.

Smarte Quartiere für vernetzte Nachbarschaft: Entwicklung und Umsetzung von quartiersbezogenen Digitalprojekten für neue Stadtquartiere wie Oxford und York.

Kleine Kiste, große Wirkung: Fühlen.Messen.Mitmachen: Entwicklung eines flächendeckenden und partizipativen Netzwerkes von Messstationen zum Erheben von Umweltdaten.

NICO: NetzInfrastrukturCOckpit: Entwicklung einer zentralen Datenplattform und eines digitalen Zwillings für städtische Infrastrukturen.

Data-Leeze: smarte Fahrradstadt Münster: Erhebung und Analyse von Daten zur Weiterentwicklung und zum Ausbau der Fahrradinfrastruktur.

BOOST: Loop und Busverkehr beschleunigen: Einsatz intelligenter Kommunikationstechnologien zur Optimierung des öffentlichen Personennahverkehrs.

Weitere Infos unter: https://smartcity.ms/

Regionale Experten

Dr. André Wolf
Leiter Stabsstelle Smart City Münster
Dezernat für Planung, Bau und Wirtschaft                                                                                                                                          
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