Rene-Pascal Bartsch lebt in Ahaus und arbeitet sowohl selbstständig als auch angestellt im Marketing. Mit Freunden kommt er regelmäßig zum gemeinsamen Arbeiten ins calle3 – einem ehemaligen Bauernhof in Coesfeld Heek. In dem Coworking Space findet er nicht nur inspirierenden Austausch und die räumliche Trennung seiner verschiedenen Tätigkeiten, sondern auch die Möglichkeit, die Arbeit mit dem Vergnügen zu verbinden.
Rene-Pascal Bartsch: Nachdem ich einige Jahre in Amsterdam gelebt habe, bin ich während der Pandemie mit meiner Frau wieder ins Münsterland gezogen: Aus der großen Stadt zurück aufs Land. Wir wohnen mittlerweile in Ahaus und ich arbeite zum einen als Angestellter bei der d.velop AG in Gescher und zum anderen als selbstständiger Marketingberater für verschiedene Start-ups und Scale-ups. Beide Jobs ermöglichen es mir, recht viel von zuhause aus zu arbeiten. Aber ich bekam schnell das Bedürfnis, die zwei Tätigkeiten räumlich und gedanklich voneinander zu trennen. Als ich mit ein paar Freunden sprach, die in ähnlichen Situationen sind, kam irgendwann die Idee auf: Warum setzen wir uns nicht zusammen in ein Büro und nutzen die Zeit, die wir zwischen unseren Terminen haben, um gemeinsam Mittag zu essen? Wir haben dann im Internet geschaut, welche Möglichkeiten zum Coworking es hier in der Gegend gibt und sind schnell beim calle3 gelandet, das für uns alle gut zu erreichen ist . Seitdem – das war Anfang 2023 – kommen wir regelmäßig zum gemeinsamen Arbeiten her.
Rene-Pascal Bartsch: Wir haben einfach Spaß daran, voneinander zu lernen. Mein einer Kumpel arbeitet zum Beispiel bei einem großen Unternehmen für Gym- und Fitness-Software, der andere ist im Sales für Lieferando tätig. Weil die wirklich coole Sachen machen, spannende Tools bedienen und mit interessanten Leuten zu tun haben, ist es extrem bereichernd, sich auszutauschen und gegenseitig Insights zu geben. Auf dem Land sitzen ja nicht die stärksten Arbeitgeber oder die stärksten Brands, wegen denen man extra hierher zieht – nach dem Motto: Hier muss ich wohnen, weil das das deutsche Silicon Valley ist. Ganz und gar nicht! Aber dadurch, dass relativ viele Firmen mittlerweile flexibel sind und es einem ermöglichen, von überall zu arbeiten, konnte hier unser kleiner Hub entstehen – mit Leuten aus ziemlich großen Firmen, die richtig viel bewegen. Und wir hocken hier auf dem Bauernhof und quatschen darüber. Das ist schon verrückt!
Rene-Pascal Bartsch: Als wir uns über die Möglichkeiten in der Nähe informiert haben, konnten wir erst gar nicht richtig glauben, dass da mitten auf dem Land ein Coworking Space sein soll. Das ist wirklich abgefahren: Du bist mitten im Grünen, ziemlich abgelegen, das letzte Wohngebiet ist ein, zwei Kilometer entfernt – und dann steht da dieser Hof und ist extrem modern ausgestattet. Der Betreiber Bernhard hat an alles gedacht und richtig investiert. Das ist irre, ich hätte niemals erwartet, dass hier so etwas schlummert. Als wir uns den Hof zusammen angeguckt haben, war für uns klar, dass wir uns keinen zweiten Coworking Space mehr angucken müssen, weil das nicht zu toppen ist. Wir waren also von Anfang an Feuer und Flamme und treffen uns seitdem mindestens einmal die Woche dort.
Rene-Pascal Bartsch: Nein, an manchen Tagen arbeite ich dort auch für d.velop. Für mich lässt sich die Arbeit durch die Nutzung des Coworking Spaces durch die räumliche Distanz gut trennen. Ich kann zum Beispiel sagen: Ich mache alle meine Meetings für d.velop vormittags von zu Hause oder im Office, dann fahre ich für ein paar Stunden in den Coworking Space und mache da mein eigenes Zeug, bevor ich den Tag dann zu Hause vielleicht nochmal mit ein paar Stunden für d.velop abschließe.
Rene-Pascal Bartsch: Nee, die Firma ist da recht flexibel aufgestellt. Jeder hat die Möglichkeit, von zuhause, im Büro, in einem Coworking Space oder von unterwegs zu arbeiten. Das ist den Leuten freigestellt. Ich habe auch Kollegen, die ständig herumfahren und aus ihrem Camper arbeiten!
Rene-Pascal Bartsch: Tatsächlich habe ich auch zu Hause eine umfassende Ausstattung, weil es mir wichtig war, ein gutes Homeoffice zu haben. Meine hohen Standards orientieren sich wahrscheinlich an dem Office von d.velop – da haben wir überall höhenverstellbare Tische, zwei Displays, super schnelles Internet, eine Kantine und alles drum und dran. Es gibt also eigentlich keinen Grund, das nicht zu nutzen, weil es besser tatsächlich kaum geht. Im calle3 haben wir zwar keine Kantine, aber die Ausstattung mit super schnellem Internet und höhenverstellbaren Tischen kann definitiv mithalten. Und was der Coworking Space dem Homeoffice und dem Büro voraus hat: Die besonderen Räumlichkeiten des Hofs, die Umgebung, die Ruhe und die Idylle. Wir sind nur eine Handvoll Leute, es ist super still, es gibt keinen störenden Verkehr. Es gibt wenig Durchlauf, du kannst dich wirklich in deinem Raum einschließen und dich voll auf deine Aufgaben konzentrieren. Das macht es für mich aus, diese einzigartige Atmosphäre. Die Ausstattung ist auch top – mit Druckern, super Displays und allem, was man braucht –, aber das ausschlaggebende Argument ist für mich die besondere Stimmung.
Rene-Pascal Bartsch: Wir sitzen in der Regel in einem Open Space, der Platz für fünf, sechs Leute bietet. Wenn alle still an ihren Sachen arbeiten, geht das gut. Wenn jemand einen Call hat, geht derjenige eben in den Nebenraum, der an den Open Space angrenzt. Das ist ein kleines abgeschirmtes Office mit Stehtisch, wo man nicht gestört wird und andere nicht stört, wenn man telefonieren muss. Wenn man durch ist, geht es wieder zurück in den großen Raum – so fliegen wir da quasi wie die Tauben ein und aus. Im Hintergrund haben wir immer coole Musik kaufen, jeder bringt mal eine Playlist mit.
Rene-Pascal Bartsch: Die Räumlichkeiten sind sehr vielseitig. In der ehemaligen Tenne des Hofes ist ein großer Meetingraum mit einem riesigen Display für Präsentationen, in den bis zu 40 Menschen reinpassen. Hier verbringen wir manchmal auch unsere Mittagspause. Oben ist dann ein riesiger ausgebauter Dachboden mit drei Arbeitsplätzen – da arbeitet zum Beispiel eine Autorin und schreibt in Ruhe an ihrem Buch. Außerdem gibt es ein voll ausgestattetes Badezimmer, das wir auch nutzen können. Da meine Kumpels und ich begeisterte Rennradfahrer sind, fahren wir manchmal morgens mit dem Rad her und kommen dann nass geschwitzt hier an – dann können wir erstmal unter die Dusche, bevor es an die Arbeit geht. Ansonsten gibt es noch eine kleine Tee- und Kaffeeküche, in der man es sich gemütlich machen kann, und neben unserem Gruppenraum und dem kleinen Telefonier-Zimmer auch ein paar Einzelbüros. Und der Betreiber Bernhard hat noch ein paar coole Zukunftspläne: Im Außenbereich – in dem man übrigens auch mit seinem Camper parken kann, wenn man für mehrere Tage hier ist – möchte er noch Spots bauen, an denen man im Sommer unter freiem Himmel arbeiten kann!
Rene-Pascal Bartsch: Das ist ganz bunt gemixt. Eine junge Frau bildet sich im calle3 fort, die lernt für ihren Steuerberater und hat gesagt, dass sie hier mehr Fokus hat als zuhause. Ein anderer kommt her, um für seine Meisterprüfung zu lernen. Das ist echt witzig, wer hier alles aufeinander trifft. Die Nutzerinnen und Nutzer des Coworking Spaces kommen wirklich querbeet aus den verschiedensten Branchen!
Rene-Pascal Bartsch: Ich habe bisher wahrscheinlich noch nichts, worüber wir uns unterhalten haben, eins zu eins umgesetzt. Aber man kann durch die Gespräche durchaus Inspiration sammeln. Es kommt schon vor, dass dabei ein Funke überspringt, der dann vielleicht später einen anderen Bereich in meiner Arbeit entfacht. Gerade bei meinen beiden Kumpels kann ich mir gutes Feedback zu verschiedenen Tools und aktuellen Trends einholen, das mir tatsächlich weiterhilft.
Rene-Pascal Bartsch: Wir bringen uns meistens etwas von zuhause mit. Der nächste Supermarkt ist ein oder zwei Kilometer entfernt, dort ist auch eine kleine Bäckerei, wo wir uns manchmal frische Brötchen holen. Und dann gehen wir tatsächlich immer eine Runde spazieren, das ist das Highlight der Mittagspause, weil du mitten im Grünen bist. Da sind Tiere, da sind Felder, da sind kaum Autos, es ist super ruhig. Das ist einfach schön, kurz ein bisschen zu laufen und zu schnacken, auch über private Geschichten, und dann mit frischer Energie wieder zurück an den Schreibtisch zu gehen.
Rene-Pascal Bartsch: Der regelmäßige Tapetenwechsel tut gut, um motiviert zu bleiben und neue Impulse zu sammeln. Ich genieße es sehr, immer flexibel zwischen Homeoffice, Büro und Coworking Space wählen zu können. Wenn ich Lust auf Gesellschaft habe, fahre ich nach Gescher und setze mich mit meinem Team zusammen. Wenn ich mal wirklich meine Ruhe brauche, mich tief in Themen einarbeiten und super produktiv sein möchte, bleibe ich zuhause, schließe die Tür und bin einfach für mich. Und wenn ich meine Kumpels um mich herum brauche und Lust auf eine ganz andere Kulisse habe, ist das calle3 einfach der optimale Spot.
Rene-Pascal Bartsch: Ja, aber ich glaube tatsächlich, dass das doch noch einige Zeit dauern wird. Neben denen, die schon modern und fortschrittlich denken, gibt es aktuell auch noch die konservativen Arbeitgeber. Und Coworking ist nicht für jedermann notwendig – es gibt auch Leute, die sagen: Ich muss nicht 70 oder 80 Euro im Monat zahlen, um einmal die Woche irgendwo anders zu hocken, das kann ich auch zuhause machen. Aber ich glaube, dass die nächste Generation, die sowieso mehr Flexibilität verlangt, keinen Bock hat, in irgendwelchen uralten Offices rumzuhängen, die es nun mal auf dem Land oftmals gibt. Die werden sich definitiv eher mit alternativen Konzepten wie Coworking befassen. Und ich glaube, dass es vor allem für die Menschen interessant ist, die einen Drang zur Selbstverwirklichung und eigene Projekte am Start haben. Für Leute, die sich kreativ ausleben wollen und dieses Bedürfnis bei der Arbeit im klassischen Büro vielleicht nicht so erfüllen können. Dabei können dritte Arbeitsorte wie das calle3 helfen!