Der mitten im Münsterland gelegene Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen umfasst eine Größe von 1112 Quadratkilometern. Insgesamt leben in den elf Städten und Gemeinden Ascheberg, Billerbeck, Coesfeld, Dülmen, Havixbeck, Lüdinghausen, Nordkirchen, Nottuln, Olfen, Rosendahl und Senden etwa 220.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Eingebettet in die Münsterländer Parklandschaft und mit guter Anbindung an das Oberzentrum Münster sowie das nördliche Ruhrgebiet erfreut sich der Kreis Coesfeld einer gesunden Wirtschafts- und Arbeitsmarktsituation. Dies und die gewachsene regionale Identität machen den Kreis Coesfeld zu einer lebens- und liebenswerten Region mit einer hohen Lebensqualität.
Im Kreis Coesfeld gibt es viele Vorzeigeprojekte, die zu mehr Klimaschutz in der Region beitragen. Und diese betreffen nahezu alle Bereiche des alltäglichen Lebens - von Abfall über Mobilität bis hin zur Heizung in Bildungseinrichtungen.
Um die rund 45.000 Tonnen anfallenden Bio- und Grünabfälle im Kreis Coesfeld nicht nur stofflich zu verwerten, wurde nach umfangreichen Prüfungen beschlossen, der Kompostierung eine Bioabfallvergärung vorzuschalten. Das gewonnene Biogas wird nach einer entsprechenden Aufbereitung vollständig ins Erdgasnetz eingespeist und somit auch energetisch genutzt. Fossiles Erdgas wird 1:1 ersetzt, damit können neben dem Beitrag zum Klimaschutz auch niedrigere Bioabfallgebühren für die Bürgerinnen und Bürger realisiert werden. Die Nutzung des Bioabfalls als erneuerbare Energie zur Strom- und Wärmegewinnung spart jährlich etwa 5.000 Tonnen CO2 ein. Mit der gewonnenen Energie aus dem Biogas, circa 17.000.000 bis 23.000.000 kWh, können bis zu 1400 Standardhaushalte mit Wärmeenergie versorgt werden. Das Projekt ist zudem das Ergebnis einer erfolgreichen Kooperation des Kreises Coesfeld als Kommune mit den privaten Unternehmen RETERRA, REMONDIS und Thyssengas und ein Musterbeispiel für kommunalen Klimaschutz sowie ein wichtiger Beitrag zur Energiewende. Weitere Informationen dazu gibt es hier.
Mit dem Expressbus „X 90“ soll das bestehende ÖPNV-Angebot entlang der Achse der heutigen Schnellbus-Linie S 90 - mit der die kreisangehörigen Kommunen Olfen, Lüdinghausen und Senden mit der Stadt Münster vernetzt, aber auch das Münsterland in Richtung Datteln mit dem Ruhrgebiet verbunden wird - ergänzt werden.
Ab August 2020 soll zusätzlich der Expressbus X 90 verkehren, der für die Kundinnen und Kunden einen erheblichen Zeitgewinn gegenüber der S 90 generieren wird, da er auf einem begradigten Linienweg mit deutlich weniger Haltestellen geführt wird. Aus diesem Grund ist als weiterer Baustein des Projektes die umfassende Flächenerschließung durch alternative Mobilitätsangebote und die Schaffung von Mobilstationen als attraktive Verknüpfungspunkte der verschiedenen Verkehrsmittel vorgesehen – modellhaft in der Gemeinde Senden. Weitere Informationen gibt es hier.
Fast die Hälfte der CO2-Emissionen im Kreis Coesfeld wird durch den Sektor Verkehr verursacht. Der Kreis nahm dies 2015 zum Anlass, das Thema Mobilität intensiver zu beleuchten und Maßnahmen zu ergreifen, um die CO2-Emissionen aus dem Verkehrssektor zu reduzieren. Neben der Förderung des Radverkehrs und der öffentlichen Verkehrsmittel sollte dazu auch die Elektromobilität gestärkt werden. Eine Erhebung zeigte hierzu Potenziale auf dem Gebiet der Ladeinfrastruktur auf: Vor dem Projektstart im Dezember 2015 gab es im Kreisgebiet nur wenige Ladestationen für Elektroautos, von denen einige nur auf Firmenparkplätzen oder in Tiefgaragen und somit nicht oder nur zeitlich eingeschränkt öffentlich zugänglich waren. Durch unterschiedliche Abrechnungs- und Tarifsysteme mussten Nutzer mehrere Verträge eingehen, um an den verschiedenen Ladesäulen ihr Fahrzeug aufladen zu können – Umstände, die den Ausbau der Elektromobilität hemmen. Das Projekt „eCOEmobil“ setzt hier an und realisierte eine kreisweite Ladeinfrastruktur für Elektroautos mit einheitlichem Abrechnungssystem, um den Weg hin zu einer klimafreundlichen Mobilität zu ebnen. Weitere Informationen gibt es hier.
Mit einer vorab errechneten CO2 -Einsparung von fast 90 Prozent ist im Jahr 2018 die Wärmeversorgung des Richard-von-Weizsäcker Berufskolleg in Lüdinghausen in Kombination mit umfangreichen Sanierungsmaßnahmen (u.a. Teilerneuerung der Fenster- und Türanlagen sowie Austausch der Flur- und Treppenhausbeleuchtung durch LED-Beleuchtungen) realisiert worden. Bislang waren für die Wärmeerzeugung am Standort zwei mit Heizöl betriebene Kessel installiert. Unter Berücksichtigung von Klimaverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit ist die alte, ineffiziente Heizungsanlage nun gegen eine Holzpellet-Heizung ausgetauscht worden. Im Rahmen der Erneuerungsmaßnahmen ist auch eine neue Wärmeleitung mit Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik realisiert worden sowie die Erneuerung der Wärmeverteilung. Dank der Umstellung des Heizsystems auf regenerative Energien mit einem Pelletkessel wird der Ausstoß von Treibhausgasen auf ein Minimum reduziert. Dadurch kann eine CO2 -Einsparung von fast 90 Prozent erreicht werden. Dies bedeutet eine jährliche Reduzierung der Kohlenstoffdioxidemissionen von rund 146 Tonnen. Weitere Informationen gibt es hier.