Das Münsterland ist eine dynamische Wirtschaftsregion mit zahlreichen mittelständischen Unternehmen. Dabei sind die Münsterländerinnen und Münsterländer nicht nur besonders produktiv, sondern auch innovativ. Erfahre hier mehr über Zahlen, Daten und Fakten aus dem Münsterland
Unser Wirtschaftsstandort Münsterland umfasst die Stadt Münster als Oberzentrum und sowie die vier eher ländlich geprägten Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf mit den gleichnamigen Kreisstädten. Wir liegen im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen. Unsere Grenznachbarn sind die Niederländer und die Niedersachsen. Wir sind zwar flächenmäßig die drittgrößte der neun Regionen in NRW, aber vergleichsweise dünn besiedelt. Nur 273 Einwohnerinnen und Einwohner leben bei uns durchschnittlich auf einem Quadratkilometer (NRW: 524). Insgesamt sind bei uns 1,62 Millionen zu Hause.
Wir sind eine wachsende Region. Fast jeder zehnte Bürger Nordrhein-Westfalens wohnt bei uns. Besonders für die Stadt Münster wird bis 2030 ein weiterer Anstieg der Einwohnerzahlen erwartet. Aber auch in den Kreisen wird die Einwohnerzahl – entgegen dem allgemeinen Trend – mittelfristig zumindest stabil bleiben. Derzeit nennen rund 1,6 Millionen Menschen das Münsterland ihr Zuhause. Du willst wissen, wie es sich im Münsterland wohnt? Dann schau gerne mal unter Wohnen im Münsterland vorbei.
Bei uns leben mehr Kinder und Jugendliche (5 bis 18 Jahre) als im NRW-Durchschnitt. Dementsprechend haben wir auch die landesweit meisten Haushalte mit vier und mehr Personen (16,8 Prozent). Der kinderreichste Kreis ist der Kreis Borken. Und das schöne daran: Wenn irgendwie möglich, wollen die Jugendlichen ihrer Region treu bleiben. Das zeigt die Jugendstudie, in der fast 800 Menschen zu Wort kommen.
Unsere Bürger sind die jüngsten aller neun Wirtschaftsregionen in NRW. Wir sind im Schnitt 43 Jahre alt – genau ein Jahr jünger als im landesweiten Schnitt.
Unsere Wirtschaft ist klein- und mittelständisch geprägt. Rund 68.000 Betriebe und Unternehmen gibt es hier. Aber wir tragen wesentlich zur Wirtschaftskraft des Landes NRW bei: Unser Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner ist zwischen 2006 und 2015 um 22 Prozent angestiegen. Die Bruttowertschöpfung wuchs in den meisten Branchen im gleichen Zeitraum sogar deutlich stärker als im NRW-Durchschnitt.
Zudem wird der Standort Münsterland geschätzt. Das belegen die Ergebnisse des Kommunalrankings NRW. Dort bekamen zahlreiche Kommunen im Münsterland überdurchschnittliche Platzierungen mit Blick auf die Themen Wirtschaft, Arbeiten, Wohnen und Lebensqualität. Oelde etwa belegte sogar den achten Platz, Havixbeck (Platz 13) und Ostbevern (Platz 16) gehören ebenfalls zu den Top 20. Zudem zeigt sich, dass sich die Kommunen in der Region überwiegend dynamisch entwickelt haben - hervorzuheben ist hier die Kommune Schöppingen, die Platz zwei belegt.
Die Landwirtschaft spielt besonders in den Kreisen Borken, Coesfeld und Warendorf eine wichtige Rolle. Insgesamt erwirtschaftet der Sektor 1,3 Prozent der Bruttowertschöpfung – mehr als in jeder anderen NRW-Region – und steuert damit 31 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung in NRW bei. Auch deshalb ist der Anteil des Produzierenden Gewerbes, zu dem die Verarbeitung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse gehört, mit 28,5 Prozent der Bruttowertschöpfung höher als im Landesdurchschnitt. Hier sind mit rund 141.000 Arbeitnehmern die meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu finden. Die beiden wichtigsten Branchen sind der Maschinenbau und – entsprechend der Bedeutung der Landwirtschaft – die Nahrungsmittelindustrie als Abnehmer und Verarbeiter. Beide steuern jeweils rund 20 Prozent zum Umsatz in diesem Sektor bei.
Die Stadt Münster ist als Verwaltungs- und Universitätsstadt ein Dienstleistungszentrum. 88,8 Prozent der Bruttowertschöpfung entfielen zuletzt auf diesen Sektor. Nur in Bonn ist der Anteil höher. Eine besonders große Rolle spielt der Wirtschaftsbereich Erziehung/Gesundheit. Er ist bei uns mit 36,5 Prozent so hoch wie in keiner anderen Region Nordrhein-Westfalens.
Unsere Wirtschaft zeichnet sich durch eine große Branchenvielfalt aus, ist aufgrund ihrer gewachsenen Struktur aber in den folgenden Bereichen (Clustern) besonders führend: Maschinenbau, Ernährungsgewerbe, Logistik, Gesundheitswirtschaft, wissensintensive Dienstleistungen sowie innovative Werkstoffe und Ressourceneffizienz. Mit dem Ziel, den Wirtschaftsstandort auch langfristig zu stärken, attraktiv zu halten und sich im Wettbewerb der Regionen zu spezialisieren, vereinigen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Netzwerke ihre Kompetenzen zudem in den Bereichen „Digital Solutions“ (Digitale Lösungen), „Life Sciences“ (Lebens- und Biowissenschaften), „Engineering Pro“ (Moderne Ingenieursleistungen), „Materials and Surfaces“ (Material- und Oberflächenkompetenz) und „Sustainable Eco“ (Nachhaltiges Wirtschaften und ökologisches Bewusstsein). Sie bilden die zentralen Handlungsfelder der Innovationsförderung im Münsterland und werden durch regionale Zusammenarbeit unterstützt.
Insgesamt haben bei uns rund 1,08 Millionen Frauen und Männer einen Job. Der Fachkräftemangel macht sich bereits jetzt in vielen Branchen bemerkbar und wird ab 2020 wahrscheinlich noch verstärkt. Ab 2030 wird sich das „Erwerbspersonenpotential“ in der Region sogar um mehr als 100.000 Personen verringert haben. Hauptgrund dafür ist der demographische Wandel. Aber auch die Wanderungsbewegungen spielen hier eine Rolle, weshalb unsere Betriebe mit vielen verschiedenen Angeboten besonders um junge Menschen und Familien werben und ihnen hier eine spannende, flexible Aufgabe in einem besonders lebenswerten Umfeld bieten.
Rund 619.000 der insgesamt 1,08 Millionen Erwerbstätigen sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt (Stand: Sommer 2017) – und ihre Zahl wächst im Zehn-Jahres-Vergleich. Den größten Zuwachs hatte der Dienstleistungssektor mit rund 83.900 neuen Jobs, wovon mit 28.400 bzw. 12.200 die meisten neuen Stellen auf das Sozial- und Gesundheitswesen bzw. den Handel entfielen. Prozentual stiegen die Jobs in den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen am stärksten an – und zwar um mehr als die Hälfte von 20.400 auf 32.500.
Fachkräfte sind gesucht im Münsterland, auch aufgrund unserer geringen Arbeitslosenzahl. Die Arbeitslosenquote ist mit 4,4 Prozent die niedrigste in ganz NRW und liegt auch im Bundesdurchschnitt vergleichsweise tief. Grund für die Arbeitslosigkeit sind daher auch meist nicht die fehlenden Arbeitsplatzangebote, sondern die nicht passenden oder nicht passend qualifizierten Bewerberinnen und Bewerber.
Was das Jahreseinkommen pro Kopf angeht, lag das Münsterland 2020 über dem NRW-Durchschnitt von 23.201 Euro. Das ergab eine Untersuchung des Landesbetriebes Information und Technik Nordrhein-Westfalen.
Der digitale Wandel verändert nicht nur die Arbeitsweisen und Berufsbilder, sondern fordert von unseren Beschäftigten ein deutlich höheres Maß an Kreativität, um täglich effektiv neue Probleme des Kunden zu lösen. Er fordert von ihnen zudem die Bereitschaft, sich ständig auf Neues einzulassen und Neues zu lernen – und zwar ein Arbeitsleben lang. Dementsprechend steigen die Anforderungen der Unternehmen an die Qualifikation der Mitarbeiter. Insbesondere der Bedarf an hochqualifizierten Arbeitskräften nimmt stetig zu – und den können unsere Fachkräfte überdurchschnittlich gut decken.
Wie steht das Münsterland nun also insgesamt als Lebens- und Wirtschaftsstandort dar? Ziemlich gut! Das Münsterland ist eine Zukunftsregion – so sagt es der Zukunftsatlas 2022 des renommierten Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos. In der Region überwiegen die Zukunftschancen die Risiken. Indikatoren für die Untersuchung waren die Felder Demografie, Arbeitsmarkt, Wettbewerb und Innovation sowie Wohlstand und soziale Lage. Schau dir die Ergebnisse im Detail an!