Die Stadt Münster setzt seit über 25 Jahren auf eine aktive kommunale Klimaschutzarbeit. Die Koordinierungsstelle für Klima und Energie ist als Stabsstelle Klima beim Oberbürgermeister angesiedelt und der Motor der kommunalen Klimaschutz- und Klimaanpassungsarbeit. Unter dem Motto "Unser Klima 2030" strebt die Stadt Münster Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels an. Wenn alle mit anpacken, gelingt die Gestaltung eines klimafreundlichen Münsters der Zukunft.
2020 startete das städtische Klima-Training als neues Unterstützungs-Angebot für Bürgerinnen und Bürger auf ihrem Weg zu einem klimafreundlicherem Leben. Dazu bildet die Stadt ehrenamtliche Klima-Trainerinnen und Klima-Trainer aus. Vier Monate begleiten die Ehrenamtlichen dann Haushalte, die in einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter Schritt für Schritt ihren Alltag klimafreundlicher gestalten möchten. Mobilität, Konsum, Ernährung, Wohnen und Energie werden zu den Themen gehören.
Wer an einem Klima-Training teilnehmen oder sich als Klimatrainer/-in ausbilden lassen möchte, kann sich per E-Mail unter klimatraining@stadt-muenster.de melden.
Das Förderprogramm „Klimafreundliche Wohngebäude“ setzt Anreize für Hausbesitzerinnen und -besitzer, dem Klima etwas Gutes zu tun. Dabei können die Interessenten aus einem breit gefächerten Angebot von geförderten Maßnahmen wählen. Vom Heizungsaustausch über Photovoltaikanlagen bis zu ökologischen Dämmstoffen gibt es viele Möglichkeiten, einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen in Münster zu leisten. Darüber hinaus führen begrünte Dächer zu einer Verbesserung des städtischen Wasserhaushalts und zu einer Reduzierung der städtischen Wärmeinsel, die einhergeht mit einer verbesserten Wohn- und Aufenthaltsqualität.
Welchen Effekt Maßnahmen wie Dachbegrünung auf das städtische Mikroklima und die Aufenthaltsqualität gerade an heißen Sommertagen ausüben, können Bürgerinnen und Bürger jeden Sommer durch das Mobile Grüne Zimmer am Harsewinkelplatz am eigenen Leib erfahren. Im kühlen Schatten der Pflanzen können sie sich ausruhen, durchatmen und, falls neugierig geworden, an dem bereitgelegten Infomaterial eigenständig oder im Dialog mit den vor Ort befindlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stabstelle Klima über die Maßnahmen der Klimaanpassung und des Klimaschutzes informieren.
Der effiziente Umgang mit Strom und Wärme hat sich noch nie so schnell ausgezahlt wie gegenwärtig. Unternehmen, denen es gelingt, möglichst viel Energie zu sparen, verschaffen sich damit wertvolle Kosten- und Wettbewerbsvorteile und schonen gleichzeitig die Umwelt und das Klima. Der Energieverbrauch ist für viele Unternehmen zur unscheinbaren und nicht steuerbaren Größe geworden: In welchen Bereichen hat mein Unternehmen die höchsten Energiekosten und was kann dagegen getan werden? Fragen, die sich viele Unternehmerinnen und Unternehmer immer wieder stellen. Mit dem Angebot der „Startberatung Energieeffizienz“ unterstützt die Stadt Münster Unternehmen kostenlos dabei, Potenziale zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz aufzuzeigen. Als Resultat dieser Vorteile setzen sich auch bereits über 100 münsteraner Unternehmen in dem Netzwerk „Allianz für Klimaschutz“ für eine nachhaltige und klimaverträgliche Wirtschaft ein.
Dass sich Münster auf seinen bisherigen Errungenschaften im Bereich Klimaschutz und -anpassung nicht ausruhen will und stetig nach neuen effektiven Lösungen für die Klimakrise sucht, zeigte unter anderem die Klimakonferenz im Mai 2022. Als erste Kommune in Deutschland hat die Stadt dadurch eine weitere entscheidende Weichenstellung in Richtung Klimawende unternommen. Die Klimakonferenz der Verwaltung hat klar gemacht: In Zukunft ist die gesamte Stadtverwaltung für die Umsetzung der Klimawende verantwortlich und geht damit einen deutlichen Schritt vorwärts, ist doch in anderen Kommunen lediglich ein einzelnes Schwerpunktdezernat mit dieser Aufgabe betraut. Die auf der Konferenz erarbeiteten Vorschläge reichen von einer vollständigen Dekarbonisierung der Fahrzeugflotte der Stadt bis 2025, über effizientes Flächennutzungsmanagement bis hin zur Verabschiedung eines Klimahaushaltes. Auch die Bürgerinnen und Bürger sind wieder herzlich eingeladen sich an diesem Zukunftsprozess zu beteiligen – dieser wird in einer stadtweiten Klimakonferenz münden, die im Jahr 2023 im Rahmen der Klimawoche stattfinden wird.