Jiyan Milli hat von September 2021 bis August 2022 ihr FSJ Kultur im Kulturbüro Münsterland gemacht. Über ihre Erlebnisse und ein eigenes Projekt berichtet sie im Interview.
Bevor ich mit den FSJ-Bewerbungen begonnen habe, wusste ich gar nicht, dass es verschiedene Sparten im FSJ wie zum Beispiel die Kultursparte gibt. Ich konnte mir zunächst nicht viel unter einem FSJ Kultur vorstellen, da ich vorher wenig mit diesem Bereich zu tun hatte. Ich habe mich für das Kulturbüro entschieden, da ich den kulturellen Bereich kennenlernen wollte und mich die dazugehörigen Aufgaben interessiert haben.
Im Allgemeinen habe ich die Kultursparte kennengelernt. Ich habe gelernt, welche Kulturformate es im Kulturbüro gibt, wie zum Beispiel den Kulturrat oder die Kulturakademie. Ich habe gelernt, mit welchen Dingen Kulturschaffende sich beschäftigen. Ich habe aber auch gelernt, wie man mit verschiedenen Programmen umgeht, eine Website aufbaut und bearbeitet, einen Newsletter erstellt und viele Features bei Social-Media, die ich vorher nicht kannte. In meinem FSJ konnte ich also vielfältige Dinge erlenen und kennenlernen.
Ich habe ein schriftliches Interview mit dem Projekttitel „25 Jahre RKP: Interview zum Regionalen Kultur Programm“ mit Künstlerinnen und Künstlern geführt, deren Projekte durch das RKP gefördert wurden. Aus den Interviews ergaben sich Einblicke zu Verläufen der Projekte sowie auch Chancen und Möglichkeiten, die sich für die Künstlerinnen und Künstler durch die Projektförderung ergeben haben. Welche Ziele und Zukunftspläne mit den Projekten erzielt wurden, erfährt man ebenso durch die Interviews.
Ich habe mehrere schöne Erinnerungen an mein FSJ. Allerdings fand ich die Jubiläumsfeier zum 25-jährigen RKP-Jubiläum besonders schön, obwohl ich auch etwas gestresst war, da ich die Interviews für mein Projekt auf der Feier geführt habe. Außerdem fand ich es immer toll, bei Außenterminen mit dabei zu sein. Es war immer wieder etwas Neues und sehr aufregend. Meine erste Kulturratssitzung im Herbst war sehr spannend, da ich viele Konzepte und Verläufe kennenlernen durfte.
Als im Dezember die Homeoffice-Pflicht eintrat, war ich sehr überfordert mit der Situation, da ich vorher so gut wie jeden Arbeitstag im Büro verbracht habe. Ich hatte plötzlich keine richtige Arbeitsstruktur mehr und konnte Aufgaben durch die Überforderung nicht mehr geschickt einteilen. Mit Simone, meiner Mentorin aus dem Kulturbüro, war ich in dieser Zeit immer im Austausch darüber. Leider konnte ich erst nach etwa zwei Monaten eine gut geregelte Arbeitsstruktur im Homeoffice für mich finden. Jedoch hat es danach meistens gut geklappt.
Ein FSJ im Kulturbüro würde ich allen empfehlen, die sich für den kulturellen Bereich interessieren und auch allen, die gerne planen und organisieren. Wer den kulturellen Bereich nicht kennt, wie ich zu Beginn, sollte auf jeden Fall ein FSJ Kultur ausprobieren, denn ich kann versprechen, dass man mit sehr vielen Erfahrungen aus dem FSJ rausgeht.
Ich werde ab September im Eventbereich ein Studium beginnen. Zwischenzeitlich habe ich sogar überlegt, ob ich im kulturellen Bereich weiterhin tätig sein möchte, jedoch habe ich mich doch nicht dazu entschieden, da ich gerne noch andere Bereiche kennenlernen möchte.
Neben der tollen Zeit im Kulturbüro habe ich auch viele Bekanntschaften und Freundschaften mit anderen Freiwilligen durch die gemeinsamen Seminarwochen und Bildungstage schließen können. Der Austausch hat mir immer gefallen und war auch sehr spannend.