Insgesamt 777.550 Euro Fördermittel vom Land Nordrhein-Westfalen fließen 2023 in Kunst- und Kulturprojekte im Münsterland. Beworben hatten sich Kulturschaffende aus der Region und darüber hinaus. Im vergangenen Jahr stellten sie über das Landesförderprogramm „Regionales Kultur Programm NRW“ (RKP) einen Antrag auf Förderung und aus 26 Anträgen wurden schließlich 22 Projekte vom Kulturrat Münsterland in diesem Jahr ausgewählt.
„Wenn von 26 Anträgen 22 bewilligt werden, ist das eine sehr gute Förderquote. Es freut uns, dass das es nicht nur viele, sondern vor allem viele gute Projekte sind, auf die wir in diesem Jahr gespannt sein dürfen“, sagt Andre Sebastian, Leiter des Kulturbüros beim Münsterland e.V., das die Kulturschaffenden bei der Antragstellung berät. „Neben den ‚alten‘ Hasen, die sich in der Münsterländer Kulturlandschaft etabliert haben, sind wir natürlich besonders neugierig auf die neuen Projekte, die erstmalig mit dabei sind.“
Erneut hatten Kulturschaffende 2023 die Möglichkeit, zusätzlich zu einer Projektförderung sogenannte „Ergänzungsmittel Barrierefreiheit“ zu beantragen. Andre Sebastian erklärt, was dahintersteckt: „Mit bis zu 5000 Euro zusätzlicher Förderung pro Projekt möchte das Land NRW die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am kulturellen Leben unterstützen. Bei unseren Anträgen geht es da zum Beispiel um einen Abhol- und Begleitservice bei Kulturveranstaltungen, eine Audiodeskription mit Hörspiel-Charakter sowie eine Assistenz für eine Person mit einer Schwerbehinderung von 100 Prozent.“
Wer wird gefördert?
Kulturinteressierte Münsterländerinnen und Münsterländer dürfen sich 2023 sowohl auf bekannte als auch neue Formate freuen. Etablierte Projekte wie das „Theater der blauen Inseln“, die „Neuen Sterne“ der Musikhochschule oder die Reihe „Trompetenbaum und Geigenfeige“ werden aufs Neue überraschen und auch die kulturelle Kaffeefahrt, die RESET*Landpartie, fährt 2023 wieder neue Orte an und verspricht ein spannendes Programm. Neben wiederauftauchenden Walflossen und klimafreundlichen Kulturwanderungen ist auch die Künstlergruppe sozialpalast wieder mit dabei und nach einer kleinen RKP-Förderpause mit dem Music Convoy auf Tour. Das Projekt ist ein aufsuchendes Jugend-Musik-Kunstprojekt für autonome, kreative Jugendkultur, mit einem eigenen Bühnen-LKW als offene Bühne und Gestaltungsraum.
Neu im „RKP-Team“ sind Michelle Adolfs, Beate Gärtner und Paula Berger. Während Adolfs und Gärtner das Virtual- und Augmented-Reality-Projekt „MyVR_Planet.DA 2023“ in Steinfurt realisieren, erzählt Berger mit ihrem dokumentarischen Projekt „Von gelben Karten und lila Latzhosen“ Geschichten aus der Frauenbewegung im Kreis Borken. Sie ist dankbar für die Förderung: „Das Programm ermöglicht es mir, mein Filmprojekt professionell umzusetzen. Ich kann mir zum Beispiel die Materialien für ein Filmset leisten und ein Team bezahlen, das mich beim Dreh, in der Postproduktion sowie bei der Planung und Durchführung von Filmvorstellungen unterstützt.“ Für Berger ist es auch eine Rückkehr ins Münsterland: „Ich bin hier aufgewachsen, dann aber nach Kassel gegangen. Durch die Recherche und Planung des Projekts habe ich die Region dann noch einmal von einer ganz anderen Seite kennengelernt.“
Neben Paula Berger zieht es auch andere Künstlerinnen und Künstler von außerhalb in die Region. Die Künstlergruppe Mannstein + Vill hat schon im letzten Jahr in ihrem partizipativen Projekt „Paste Up History!“ Fotocollagen mit historischen und aktuellen Bezügen auf ausgewählten Häuserfassaden im Kreis Steinfurt angebracht – in diesem Jahr sind Schlösser und Burgen dran. „Unsere Projekte leben von der Austausch mit den Menschen der Orte, an denen wir arbeiten. Wir wurden im Münsterland im letzten Jahr mit so offenen Armen und einer solch großen Neugier auf unsere Arbeit empfangen, dass wir uns sehr freuen, unser Projekt fortsetzen zu können“, sagt Maria Vill.
Der Kulturrat Münsterland hatte die Projekte im Herbst 2022 für eine Förderung empfohlen, die Bezirksregierung Münster und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft werden sie voraussichtlich in den nächsten Tagen bewilligen.
www.regionaleskulturprogrammnrw.de
Weitere Informationen zum RKP – Regionales Kultur Programm NRW
Mit dem Regionalen Kultur Programm NRW – ehemals unter dem Namen „Regionale Kultur Politik“ bekannt – unterstützt die Landesregierung bereits seit über 25 Jahren Kulturprojekte in allen zehn Kulturregionen NRWs, um das Profil und die Identität der Regionen zu stärken. Dabei werden Kooperation und Vernetzung groß geschrieben: Mindestens drei Kulturschaffende aus zwei Städten oder Gemeinden des Münsterlands entwickeln gemeinsam ein Projekt mit regionalem Bezug und führen es zusammen durch. Die Antragsfrist ist immer der 30. September. Das Kulturbüro des Münsterland e.V. berät interessierte Kulturschaffende vor und während der Antragsstellung.
Geförderte Projekte 2022, die aktuell in der Umsetzung sind:
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