Klima-Tipps für Zuhause | Münsterland ist Klimaland | CO2-Fußabdruck
Jeder kann etwas für das Klima tun - zum Beispiel Lastenfahrrad fahren
© Münsterland e.V./Philipp Fölting
Klima-Tipps für Zuhause

Tipps für mehr Klimaschutz

Jeder Mensch in Deutschland verursacht zurzeit jährlich durchschnittlich 7,9 Tonnen CO2. Um Umwelt und Klima auch für zukünftige Generationen zu schützen, müssten wir drastisch auf zwei Tonnen Kohlendioxid jährlich pro Kopf reduzieren. 

EInige Menschen verbrauchen viel Energie, andere weniger. Einige achten auf ihren Konsum, andere haben sich vielleicht noch nicht so viele Gedanken darüber gemacht. Jeder Mensch tickt anders, aber eines haben alle gemeinsam: Gewohnheiten kann man ändern. Allein die Summe an kleinen Veränderungen führt schon zu großen CO2-Einsparungen, wenn viele mitmachen. 

Mitmachen und das Klima schützen

Und der Klimaschutz ist auch im Münsterland gar nicht so schwer: Den Stromanbieter wechseln und grünen Strom verbrauchen,  das eigene Auto öfter mal stehenlassen, um kurze Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen, Urlaub in der Region machen oder auch einfach regionale Produkte einkaufen. Wenn alle einen kleinen Beitrag leisten, wird die Welt ein bisschen besser. 

CO2-Rechner

Du willst wissen, wie dein CO2-Fußabdruck eigentlich aussieht? Das kannst du auf der Internetseite des Umweltbundesdamtes. Dort musst du Fragen zu den Themen Wohnen, Konsum, Ernährung oder Mobilität beantworten und erhältst dann deine persönliche CO2-Bilanz.

Hilf auch du mit, das Münsterland zum Klimaland zu machen! Wir geben dir ein paar Tipps: 

Tipp 1: Ökostrom

Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom: Nur zertifizierte Tarife liefern verlässlich Strom aus Sonne, Wind und Wasser. Sie fördern außerdem tolle Projekte für Erneuerbare Energien. Mit dem Wechsel zu zertifiziertem Ökostrom wandelt sich der deutsche Strom-Mix mit deiner Unterstützung hin zu einer positiven Zukunft.

Nicht nur der Umstieg auf Ökostrom hilft beim Ausstieg aus der Kohle. Dein Geld kann vor Ort auch Energie produzieren – zum Beispiel als Einlage in eine Bürgerenergie-Genossenschaft. Die Stromerzeugung liegt ja längst nicht mehr nur in der Hand von großen Konzernen. Bei den Genossenschaften kann jeder mitmachen. Das fördert auch die Gemeinschaft. In NRW gibt es fast 350 Projekte:
www.energieagentur.nrw/tool/buergerenergie/

Der Wechsel lohnt sich

Nichts spart mehr CO2 als der Umstieg auf Ökostrom. Der Wechsel ist denkbar einfach. Es gibt nicht eine Sekunde Stromausfall. Und Strom wechseln kann jeder – egal ob Eigentümerin oder Mieter. Eine Kilowattstunde (kWh) Strom verursacht so viel CO2 :

  • konventioneller Strommix: 0,587 kg CO2 je kWh
  • echter Ökostrom: 0,035 kg CO2 je kWh
Weitere Informationen

Wie kann man erkennen, wer die Energiewende wirklich fördert? Bei der Suche nach zertifizierten Stromprodukten helfen die beiden Siegel links.

Tipp 2: Regional schmeckt auch dem Klima gut

Im August schmecken Tomaten am besten. Dann kommen sie direkt vom Feld. Erdbeertorte ist köstlich im Juni und der Feldsalat im Winter. Alles hat seine Zeit und das steigert sogar die Vorfreude. In vielen Supermärkten, in Bio- und Hofläden und natürlich auf dem Wochenmarkt bekommt man frische Ware aus dem Münsterland. Und kurze Wege sind gut fürs Klima und den Geldbeutel. Regionale Produkte erkennst du auch am Münsterland-Siegel.

  • Zwei vegetarische Tage pro Woche sparen jede Menge CO2: Fast 70 Prozent der Treibhausgas-Emissionen unserer Ernährung sind auf tierische Produkte zurückzuführen. Deshalb mehr Obst und Gemüse und weniger Fleisch und Wurst essen. Das ist auch richtig gut für deine Gesundheit.
  • Am besten Bio: Spitzenköche schwören auf die Qualität ökologisch erzeugter Lebensmittel. Wer den Unterschied gekostet hat, mag auf diesen Genuss nicht mehr verzichten. Ökologischer Landbau ist außerdem gut für Boden und Grundwasser und natürlich für Bienen, Schmetterlinge und Co. – einfach, weil keine Pestizide eingesetzt werden.
  • Am besten Nuller-Eier: Die Zahl auf der Schale verrät es: So eine Henne lebt auf einem ökologischen Hof (0) in Deutschland (D). Sie darf auf Wiesen laufen, im Boden scharren, sich um Würmer balgen. Je höher die Zahl, desto schlechter fürs Huhn. Die 3 auf der Schale bedeutet quälende Legebatterie. Die bunten Party-Eier sind fast immer 3er-Eier. Nicht kaufen.
  • Reste kreativ verwerten: 82 Kilo Lebensmittel enden jedes Jahr in der Mülltonne – pro Person! Das sind zwei vollgepackte Einkaufswagen. Wie schade, wenn so viel Nahrung für die Tonne produziert und transportiert wird. Besser: Doppelkäufe vermeiden und mit Resten einfach kreative Mahlzeiten zaubern.
  • Billig hat immer seinen Preis: Ein 2-Euro-Schnitzel oder eine 70-Cent-Milch kommen aus industrieller Produktion – und was Massentierhaltung für Tiere bedeutet, wissen alle, die es wissen wollen. Wir entscheiden doch, was auf den Tisch kommt.
  • Kraneberger ist spitze: Wasser aus der Leitung muss nicht geschleppt werden und ist das bestuntersuchte Lebensmittel. Auch super: Die echte Mehrweg-Glasflasche. Mehrwegflaschen aus Glas werden bis zu 50 Mal befüllt. Das spart wertvolle Ressourcen.
  • Mein Kaffee nur noch fair: Wer von seiner Hände Arbeit leben kann, muss nicht aus Not seine Heimat verlassen. Fairtrade steht für faire Preise und für mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel. Es gibt Kaffee, Tee, Schokolade, Bananen, Blumen und vieles mehr.

Tipp 3: Recyclingpapier

Noch nie waren Bäume so wichtig. Sie machen aus Abgasen Sauerstoff – das weiß jedes Kind. Wälder sind als riesige CO2-Senker unverzichtbar. Aber noch nie waren Bäume so gefährdet: Sie fallen für Palmöl, Futtersoja und Papier, und fast jeder zweite Baum landet in einer Papierfabrik. So enden sogar Urwaldriesen als Klopapier.

Mit Recyclingpapier Bäume schützen

Papier muss man nicht aus Holz herstellen. Wozu trennen wir schließlich unser Altpapier – zuhause, im Büro oder in der Schule? Wenn wir Recyclingpapier nehmen, dann bleiben die Bäume im Wald, und es wird deutlich weniger Energie, Wasser und Chemie verschwendet. Klopapier, Küchenrollen, Schulhefte und Druckpapier einfach immer mit dem Blauen Engel. Darauf ist Verlass: Der Blaue Engel ist das älteste Umweltzeichen der Welt. Er bietet Garantie für 100 Prozent Altpapieranteil und höchste Qualität, zum Beispiel beim Druck.

Tipp 4: Stromfressern den Saft abdrehen

Einfach die letzte Stromrechnung zur Hand nehmen und mal mit Freunden vergleichen. Im Durchschnitt verbraucht jeder etwa 1400 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr, manche liegen deutlich darunter und sparen enorm. Ein alter Kühlschrank verbraucht bisweilen doppelt so viel

Die kostenlose App ecoGator hilft beim Vergleich verschiedener Geräte.

  • Zweitkühlschränke aussortieren: Zweitkühlschränke im Keller sind oft völlig veraltete Geräte, die deutlich die Stromrechnung erhöhen. Das ausgiebige Betrachten des Kühlschrankinhalts ist teuer. Die Kälte fällt buchstäblich heraus.

  • Warmwasser sparen: Wer sein Wasser mit Strom erhitzen muss, sollte vor allem eines tun: weniger warmes Wasser verbrauchen. Sparduschköpfe und Perlatoren wirken Wunder. Untertisch-Boiler ziehen jede Menge Energie, weil sie das Wasser permanent auf Temperatur halten. Besser sind elektronisch geregelte Durchlauferhitzer. Das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt den Austausch mit 100 Euro.

  • 90 Grad und Vorwäsche sind out: Den meisten Strom verbraucht deine Waschmaschine für das Erhitzen des Wassers. Je geringer die Temperatur, desto besser also. Das ist auch das ganze Geheimnis der Eco-Programme: durch niedrige Temperaturen trotz längerer Laufzeit viel weniger Stromverbrauch. Eine volle Trommel sollte Standard sein.

  • Klimaanlagen vergeuden jede Menge Energie: Besser: Morgens und abends alle Fenster auf und für Durchzug sorgen. Tagsüber Rollläden runter und die Hitze nicht mehr reinlassen. Oder notfalls einen Ventilator nutzen.

  • Nur ein Klick zum Klimaschutz: Im Standby ziehen elektronische Geräte Stunde um Stunde Energie. Mit einer Steckerleiste kannst du sofort und deutlich deine Stromrechnung senken.

  • Werde Sherlock Holmes: Spüre deine elektronischen Geldvernichter in der Wohnung auf. Strommessgeräte gibt es im kostenlosen Verleih bei deiner Kommune.

  • Stecker raus: Das Netzteil fürs Smartphone von der Steckdose trennen, sobald das Gerät aufgeladen ist. Und immer das GPS-Modul ausschalten, wenn es nicht gebraucht wird. Den Internet-Router nicht nur während des Urlaubs ausschalten, sondern auch nachts, sofern Sie auf Ihr Festnetztelefon verzichten können. Dieses regelmäßige Rebooten unterstützt sogar sein einwandfreies Funktionieren.

  • Heizung runter – Pulli an! Ein Grad weniger Raumtemperatur spart sechs Prozent Heizenergie. Das ist richtig viel. Also: Im Herbst und Winter einfach einen Pulli über das T-Shirt oder eine gemütliche Wolljacke an.

Tipp 5: Klimafreundlich ins internet

Durch die Nutzung des Internets entstehen weltweit jährlich so viele Emissionen, wie durch den Flugverkehr. Und auch die Rechner und Laptops fressen eine Menge Energie. Durch kleine Veränderungen und technische Tricks lässt sich dieser Stromverbrauch jedoch senken:

Ich ecosia das mal ...

Alle Suchmaschinen verbrauchen mit ihren Servern extrem viel Energie. Grüne Suchmaschinen nutzen aber konsequent Strom aus erneuerbaren Energien, und zusätzlich investieren sie einen Großteil ihrer Einnahmen in Baumpflanzungen in Afrika, Südostasien und Südamerika. Wer Suchmaschinen wie Ecosia und Co. benutzt, tut also Gutes.

Notebook schlägt Rechner

Ein Multimedia-PC verbraucht sieben Mal mehr Strom als ein Laptop mit vergleichbarer Ausstattung. Tablet und Handy verbrauchen noch weniger Strom. Alle nicht benötigten Anwendungen immer schließen, um die Rechenleistung und den Stromverbrauch zu reduzieren. Gönn in der Mittagspause auch deinem Monitor eine Auszeit. Dafür ist es übrigens nicht erforderlich, Anwendungen zu schließen. Wählerisch sein bei Filmen, Songs und Serien, denn Streaming ist extrem stromhungrig. Pro Jahr verursachen Videos aus On-Demand-Services, YouTube und Social Media mehr als 300 Millionen Tonnen CO2 – so viel wie ganz Spanien in einem Jahr ausstößt. Der globale Datenverkehr besteht zu 80 Prozent aus Video-Daten. Besser: Filme gezielter auswählen und weniger gucken. Und mal wieder mit Freundinnen oder Freunden ins Kino oder Theater gehen. Macht Spaß und unterstützt unsere Kulturlandschaft.

Weitere Informationen

Gerade wer viel im Home-Office arbeitet, kann hier und da Emissionen einsparen. Tipps für klimafreundliche Büroarbeit findest du hier auf den Internetseiten der EnergieAgentur.NRW.

Tipp 6: Mitmachen und dabei sein

Bestimmt gibt es in deiner Stadt oder Gemeinde Möglichkeiten, das Münsterland gemeinsam zum Klimaland zu machen. Vielleicht als Mitglied in einem Umweltverband, einem Klimabündnis, Umweltbeirat, bei Fridays for future, Parents for future und und und. Oder du bist einfach nur ein guter Nachbar und teilst gerne:

Teilen und ausleihen

Eine Bohrmaschine wird durchschnittlich ganze drei Minuten genutzt. Ein Auto steht 23 von 24 Stunden am Tag herum. Auto, Bohrmaschine, Häcksler – man kann wirklich alles ausleihen. Und im Keller ist Platz. Neben dieser Entlastung steht garantiert noch ein dickes Plus auf dem Konto, weil man nur für die Benutzung zahlt.

Teilen und miteinander

Wenn wir Dinge gemeinsam tun, geht’s meistens schneller, macht mehr Spaß und klappt auch besser. Eine PV-Anlage gemeinsam betreiben oder ein Wärmenetz, ein Auto teilen oder eine Fahrgemeinschaft gründen, gemeinsam einen Garten bewirtschaften oder gemeinschaftlich wohnen, eine Fahrradtour machen, eine Wandertour planen ...

Preiswert statt Billigware

In Secondhandläden, Recyclingbörsen und Oxfam-Läden gibt es ein hochwertiges und attraktives Angebot an gebrauchten Möbeln, Kleidung, Büchern und Haushaltswaren. Solche Läden erhalten Werte. Sie entwickeln Ideen. Sie kooperieren mit Kunst und Kultur und initiieren Bildungsprojekte, zum Beispiel Workshops für Schulklassen.

Mieten statt kaufen

Produkte, die nur saisonal benötigt werden wie der Vertikutierer für den Rasen im Frühjahr, das Jugendbett für einen bestimmten Lebensabschnitt oder Kleidung für einen bestimmten Anlass. Das alles gibt es heute schon und kann unsere Zukunft sein.

Reparieren statt neu kaufen

In einem Repaircafé kann man die HiFi-Anlage, das Fahrrad oder Spielzeug reparieren lassen. So ein Reparatur-Treff ist gemeinschaftlich organisierte Selbsthilfe. Ehrenamtliche stellen ihr Wissen unentgeltlich zur Verfügung, weil sie Interesse an Technik, Selbermachen und Werken haben. An so einem Ort sind Kaffee und Kuchen genauso wichtig wie Schraubenzieher und Lötkolben. Das stärkt die Nachbarschaft und die gegenseitige Unterstützung.

Vorbild sein

Ob als Mutter, Vater, Oma, Opa, als Lehrer oder Lehrerin, in der Kita oder als Pastor ... Wir alle können Fahrrad fahren, Recyclingpapier nehmen, zu Ökostrom wechseln, weniger Fleisch essen, Flugreisen sein lassen, Geld kohlefrei anlegen - und darin Vorbild für unsere Kinder sein.

#Kurvekriegen: Der Klimaschutz-Podcast des Kreises Steinfurt

Ohne Klimaschutz kann es keine Zukunft geben. Die ersten Folgen des Klimawandels sind schon jetzt deutlich spürbar – umso wichtiger ist es, nun in puncto Klimaschutz gemeinsam die Kurve kriegen. Doch wo fangen wir an? Im Podcast #Kurvekriegen des Kreises Steinfurt erwartet die Hörerinnen und Hörer alle zwei Wochen spannende Gespräche mit regionalen und überregionalen Akteurinnen und Akteuren zu Themen wie Nachhaltigkeit, erneuerbaren Energien, Klimabildung, Wasserstoff, kommunalem Klimaschutz, E-Mobilität und vielem mehr.

Neben besonderen Einblicken in aktuelle Entwicklungen und regionale Projekte im Kreis Steinfurt gibt esviele nützliche Klimaschutztipps „to go“, mit denen sich der Alltag ganz einfach nachhaltiger gestalten lässt. 

ZUM PODCAST ...

Münsterland ist Klimaland

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