Die Energieerzeugung aus regenerativen Quellen, wie zum Beispiel aus Sonnen- und Windenergie, hat insbesondere in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen – auch im Münsterland. Nicht nur wegen des Klimawandels, sondern auch aufgrund der Endlichkeit der fossilen Ressourcen setzt das Münsterland verstärkt auf den Ausbau von erneuerbaren Energien und wird so zum „Klimaland“.
Und die Chancen stehen gut: Im Bundesland Nordrhein-Westfalen ist das Münsterland klarer Vorreiter im Ausbau von erneuerbaren Energien. Im Jahr 2021 wurden 50,4 Prozent der verbrauchten Energie aus erneuerbaren Energien erzeugt.
Auch du kannst die Sonne nutzen! Sie dient als Energiequelle für die Wärmegewinnung (Solarthermie) und die Stromgewinnung (Photovoltaik). Private Solaranlagen spielen eine zunehmend wichtige Rolle. Denn sie sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern lohnen sich auch für die Betreiberinnen und Betreiber.
Hilf mit und mach das Münsterland zum Klimaland!
Ob Süd, Ost, West oder gar Nord, ob flach oder spitz: Dein Dach kann ebenfalls zum Kraftwerk werden. Inzwischen lohnt sich besonders der Eigenverbrauch, daher ist in der Regel eine Ost-West-Ausrichtung optimal. So steht mehr vom eigenen Strom zur Verfügung, wenn du ihn benötigst: morgens und abends. Der Ertrag bleibt bei einer Südausrichtung insgesamt am höchsten, aber damit der Strom zuhause genutzt werden kann, muss er tagsüber verbraucht oder gespeichert werden. Mit den modernen, leistungsstarken Photovoltaik(PV)-Modulen lohnen sich zum Teil sogar Anlagen auf Dächern mit Nord-Ausrichtung.
Der gewonnene Strom, der nicht zuhause verbraucht werden kann, wird in das Netz des lokalen Stromversorgers eingespeist. Dafür erzielst du 20 Jahre lang eine festgelegte Mindestvergütung, die sogenannte Einspeisevergütung, die mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 wieder erhöht wurde.
Mit der Installation einer Photovoltaik-Anlage leistest du nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Energiewende im Münsterland, sondern erzielst auch noch eine Wertsteigerung deines Hauses. Zudem sinken durch die eigene PV-Anlage die Betriebskosten für ein Elektroauto oder eine Wärmepumpe. Vor der Installation einer Wärmepumpe solltest du jedoch in jedem Fall durch Fachleute prüfen lassen, ob deine Immobilie für diesen Heizungsanlagentyp geeignet ist.
Auch in einer Miet- und Eigentumswohnung kannst du die Sonne für dich arbeiten lassen – oder dich für die Energiewende vor Ort einsetzen. Wir zeigen dir ein paar Möglichkeiten:
Sonnenstrom vom Dach direkt in die Steckdose. Mieterinnen und Mieter können Stromkunde bei ihrem Vermieter werden, wenn dieser in Photovoltaik investiert. Bei voller Versorgungssicherheit! Anders als beim Strombezug aus dem Netz, entfallen einige Kostenbestandteile wie Netzentgelte, netzseitige Umlagen, Stromsteuer und Konzessionsabgaben. Auch Wohnungseigentümergemeinschaften können investieren. Allerdings stehen diesem Modell aktuell leider noch einige regulatorische Hürden entgegen (mehr dazu in der PV-Strategie des Bundes ab Seite 18). In der Regel ist es einfacher umzusetzen, über je mehr Einheiten das Mehrfamilienhaus verfügt. Weitere Informationen zu PV auf Mehrfamilienhäusern bietet dieser Leitfaden der Energieagentur Regio Freiburg.
Steckerfertige PV-Anlagen bieten auch Verbraucher:innen ohne geeignete Dachflächen die Chance, die Sonnenenergie zu nutzen. Der Strom wird hierbei an deinem Balkon oder deiner Hauswand erzeugt und versorgt zum Beispiel deinen Kühlschrank direkt mit Strom. Entsprechend sinkt die Strommenge, die aus dem Netz bezogen werden muss. Weitere Informationen gibt es auf den Internetseiten der Verbraucherzentrale.
Hier kann jeder mitmachen! Die Mitgliedschaft in einer Bürgerenergiegesellschaft ist eine gute Möglichkeit für eine nachhaltige Geldanlage in Wind- und Solarprojekte vor Ort. Die regionale Verwurzelung und die damit verbundene Wertschöpfung sind große Pluspunkte. Im Münsterland gibt es mehrere Bürgerenergiegenossenschaften:
Das Münsterland ist Vorreiter beim Thema erneuerbare Energien: Laut Energieatlas NRW gibt es in keiner anderen Region eine so hohe Anzahl an PV- und Windenergie-Anlagen wie im Münsterland. Im Jahr 2021 wurden 50,4 Prozent der verbrauchten Energie aus erneuerbaren Energien erzeugt.
Das ermöglichten:
Nach Vorgaben der Bundesregierung sollen Erneuerbare Energien im Jahr 2030 einen Anteil von mindestens 80 Prozent am Stromverbrauch haben.