Wie halten Frischhaltedosen mit Clip-Deckeln ihren Inhalt noch länger frisch? Dieser Frage ging die EMSA GmbH gemeinsam mit der FH Münster nach. Ihr Ziel: Dem Kunden nicht nur eine wirklich dichte und hygienische Dose zu präsentieren, sondern die eigene Produktion auch zurück nach Deutschland zu holen. Entwickelt wurde die Clip & Close Frischhaltedose – mit beeindruckendem Ergebnis.
Erfahre auf dieser Seite mehr über die Innovation aus dem Münsterland.
EMSA ist ein führender Hersteller von Haushaltsprodukten mit Hauptverwaltung und Fertigungsstätte in Emsdetten. EMSA beschäftigt rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon circa 200 in China. EMSA gehört zu den wichtigsten Ausbildungsbetrieben in der Region Münsterland mit 30 Auszubildende in zwölf Berufen. Die CLIP & CLOSE Frischhaltedose, eine Fokusproduktgruppe des Unternehmens, wurde am Standort in Emsdetten entwickelt und wird dort produziert.
An der Fachhochschule Münster studieren rund 15.000 Studierende an den Standorten Münster und Steinfurt. Der Fachbereich Chemieingenieurwesen ist Partner für anwendungs- und wissenschaftsbezogene Lehre und Forschung in Chemie und Chemietechnik. Die Forschung im Institut für Nachhaltige Ernährung widmet sich der Entwicklung von Konzepten, Produkten und Dienstleistungen für eine zukunftsfähige Ernährung.
Frischhaltedosen, deren Deckel mit Clips schließen, werden in der Regel mit einer in den Deckel eingelegten Silikondichtung ausgestattet. Diese Dichtungen werden deshalb eingelegt, da sich der Werkstoff Silikon nicht mit anderen Kunststoffen verbinden lässt. Solche Dichtungen haben jedoch mit Blick auf Frischhaltedosen drei entscheidende Nachteile. Erstens sind die Dosen im Alltag nicht immer zu 100 Prozent dicht. Zweitens verbleiben auf Dauer Lebensmittelreste zwischen der eingelegten Silikondichtung und dem Deckel, sodass sich Keime bilden können. Drittens lässt sich diese Technik nur mit einem hohen manuellen Aufwand realisieren, weshalb eine Produktion in Europa wirtschaftlich kaum vertretbar ist.
Deshalb setzte sich das Münsterländische Unternehmen EMSA das Ziel, eine nachhaltige Alternative zu Silikon zu entwickeln und die ausgelagerte Produktion aus Asien in die eigene Produktionsstätte nach Deutschland zurückzuholen.
EMSA entwickelte die CLIP & CLOSE Frischhaltedose in engem Austausch mit dem Fachbereich Chemieingenieurwesen der FH Münster. Diese Art der Frischhaltedose nutzt eine fest mit dem Deckel verbundene, hochelastische Dichtung, die im Spritzguss-Verfahren hergestellt wird. Die neuartige Dichtung beseitigt alle Nachteile einer herkömmlichen Silikondichtung. Dank eines geförderten Forschungsprojekts hatte EMSA die Chance, weiter zu forschen und die Idee bis zur Serienreife weiterzuentwickeln.
Für die Dichtung wird nun eine Weichkomponente aus der Medizintechnik physikalisch so behandelt, dass diese im Vergleich zu den bisherigen Silikondichtungen bessere mechanische Eigenschaften aufweist. Dadurch sicherte sich EMSA einen deutlichen technologischen Vorsprung zu Wettbewerbern, und schuf gleichzeitig für seine Kunden ein optimiertes Produkt, das keine Keime mehr zulässt und Lebensmittel länger frisch hält.
Den Nutzen der neuen CLIP & CLOSE Dichtung bestätigte das Institut für Nachhaltige Ernährung der FH Münster durch mikrobiologische Tests mit beeindruckenden Ergebnissen. Da Deckel und Dichtung fest miteinander verbunden sind, gibt es keine Zwischenräume und damit keine Keime mehr. Lebensmittel bleiben in der CLIP & CLOSE Frischhaltedose bis zu zweimal länger frisch im Vergleich zu gewöhnlichen Lagerungsmethoden, wie Tests des Instituts für Nachhaltige Ernährung belegten.
Zudem ist die CLIP & CLOSE Frischhaltedose spülmaschinenfest, mikrowellen- und gefriergeeignet sowie „Made in Germany“ – und das bei 30 Jahren Garantie. Aus dem Projekt hat sich eine langfristige Zusammenarbeit zwischen EMSA und der FH Münster entwickelt, nicht nur mit Blick auf das Produkt, sondern auch an anderen Stellen.
Als regionale Verbundinitiative unterstützt Enabling Networks Münsterland Unternehmen und Hochschulen im Münsterland dabei, Innovationen zu entwickeln, sie umzusetzen und die richtigen Partner für das Vorhaben zu finden. Um zu zeigen, wie innovativ und gleichzeitig kooperativ das Münsterland auch jetzt schon ist, ist das Projekt zudem auf die Suche nach innovativen Kooperationsprojekten aus der Region gegangen. Die Ergebnisse sind auf dieser Seite dargestellt. Das Projekt Enabling Networks Münsterland wird im Rahmen des EFRE-Aufrufs „Regio.NRW“ von der Europäischen Union und dem Wirtschaftsministerium NRW gefördert.