Was für eine Ruhe unter dem weiten Himmel des Münsterlandes. Diese 66 Kilometer lange Radtour verspricht wunderschöne Naturerlebnisse entlang der deutsch-niederländischen Grenze. Kurz nach deinem Start am Bahnhof von Gronau wagst du schon die erste Grenzüberschreitung. Ein kleiner Abstecher zum Ortszentrum von Glanerbrug lohnt sich auf jeden Fall. Schnell hast du vergessen, dass du dich nur wenige Meter von der Grenze entfernt befindest. Nimm dir etwas Zeit und stöbere durch die niederländischen Geschäfte entlang der Hauptstraße.
Beeidruckende Naturschutzgebiete
Das geschäftige Treiben des kleinen Dorfes steht im herrlichen Kontrast zur Stille und Weite des Amtsvenns einige Kilometer entfernt. Das empfindliche Hochmoorgebiet gehört nicht nur zu den größten in Nordrhein-Westfalen, sondern sicherlich auch zu den schönsten und wertvollsten. Zahlreiche seltene Tiere, wie das Blaukehlchen oder der Baumpieper, haben hier ein Rückzugsgebiet gefunden. Hier kannst du die Schätze der Natur entdecken. Selbstverständlich immer mit einer gewissen Distanz zu den Tieren und Respekt gegenüber der Natur. Lass hier deshalb auf keinen Fall Müll liegen.
Deutlich auffälliger sind die natürlichen "Landschaftspfleger" im Naturschutzgebiet "Witte Venn". Ca. 50 schottische Hochlandrinder pflegen unermüdlich die Flächen des Witte Venns mit seinen Feuchtwiesen, Moorwäldern und Heidelandschaften. Die robusten Tiere leben das ganze Jahr unter freiem Himmel und helfen, diese einmalige Landschaft zu erhalten. Es lohnt sich, vom Sattel zu steigen und bei einem Rundgang die Natur mit ihren seltenen Tieren und Pflanzen auf sich wirken zu lassen.
Gastlichkeit in traumhafter Umgebung
Nach so viel Natur kommt die idyllische Haarmühle für eine Rast gerade recht. Die Seele baumeln lassen, kulinarische Köstlichkeiten im Biergarten genießen oder eine kleine Bootsfahrt auf der Ahauser Aa wagen. Der Landgasthof wird bereits seit vier Generationen von der Familie Brüggemann geführt und verzaubert bei jedem Besuch aufs Neue.
Von Idylle bis Pop
Ganz entspannt und ohne jede Steigung strebt deine Radtour, dieses Mal von Süden, weiteren Bereichen des Amtsvenns entgegen. Das Huendfelder Moor und Eper-Graeser-Venn gewähren dir schöne Blicke in die malerische Landschaft, bevor du in Heek die Burgmannshöfe erreichst. In unmittelbarer Nähe zum blauen Band der Dinkel bilden die drei Burgmannshöfe ein einzigartiges historisches Ensemble. Nicht selten wird dabei der Anblick von geradezu märchenhafter Musik untermalt, liegt die Landesmusikakademie doch in direkter Nachbarschaft.
Apropos Musik – das rock'n'popmuseum in Gronau zum Ende deiner Radtour solltest du dir nicht entgehen lassen. Einzigartige Momente der Musikgeschichte sorgen für Gänsehaut und setzen den kontrastreichen Schlusspunkt deiner Radtour durch die Natur der Grenzregion rund um Gronau.
Wenn du am Horizont weiße Punkte siehst, sind es wahrscheinlich die heimischen Moorschnucken. In den Sommermonaten halten sich die Tiere täglich im Venn auf und sorgen dafür, dass die Landschaft offen bleibt und stets verjüngt wird. Dabei wird die Herde nicht nur vom Schäfer oder der Schäferin begleitet, sondern auch von Altdeutschen Hütehunden bestens "betreut".
Die Moor- und Heidelandschaften von Amtsvenn und Witte Venn sind besonders empfindliche Naturräume. Bleib bei deinem Besuch bitte auf bestehenden Wegen und nimm Rücksicht auf Fauna und Flora. Hinterlasse nichts als Fußspuren und nimm nur Fotos und unvergessliche Eindrücke mit.