Zwei Inseln trugen einst das Wasserschloss Haus Geist im malerischen Oelde. Und nur noch wenige Grundmauern weisen nun noch auf die ersten architektonischen Feinheiten des Gebäudes hin, das ursprünglich als erstes Wasserschloss im Stil der Lippe-Renaissance im Münsterland errichtet wurde. Das Haus Geist ist eingebettet in den umliegenden Wald, welcher als Naturschutzgebiet „Geisterholz“ bekannt ist und mit romantischen Wiesen und Bächen reizt. Das Schloss ist zu einem überwiegend barocken Schmuckstück inmitten der Münsterländer Parklandschaft geworden, dessen Anblick von außen genossen werden kann. Die Anlage ist in Besitz des Landes NRW und wird durch eine Familie gepflegt, welche sich der Landwirtschaft rund um das Schloss widmet. Das hier geerntete Getreide ist die Grundlage für das auf dem Betrieb produzierte Pferdemüsli, welches regional vermarktet wird.
Seine erste schriftliche Erwähnung findet die Anlage im 13. Jahrhundert, bevor sie ihre prunkvolle Erneuerung im Stil der Renaissance-Architektur im Jahr 1560 erfuhr. Damit war sie die erste Wasserburg, die eine Vierflügelanlage mit Ecktürmen besaß und reich an typischem Ziegelfassadenschmuck war. Die Anlage gelang 1640 testamentarisch in den Besitz des Jesuitenorden, welcher sich das Anwesen mit allerlei barocken Finessen umbauen ließ. Einzig der Speicher sowie Reste an Grundmauern und dem Tor deuten noch als Zeitzeugen auf den Prachtbau vor der Umwandlung. Viele weitere bauliche Maßnahmen fanden unter verschiedenen Bauherren statt, die umliegenden Gräften wurden im 19. Jahrhundert aufgefüllt.
Durch geschickte Bewirtschaftung der umliegenden Felder war der Jesuitenorden maßgeblich an dem Aufbau des „Geisterholzes“ beteiligt. In diesen Wäldern haben die Bundespräsidenten in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik Deutschland Jagden für das diplomatische Corps veranstaltet.
Eine Innenbesichtigung ist nicht möglich.
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