Ein Highlight nach dem anderen bietet sich auf deiner Fahrrad-Tour rund um Ahaus. Diese fantastische Rundtour ist ca. 50 Kilometer lang. Wer noch ein paar Informationen benötigt oder sein E-Bike aufladen möchte, kann dies an der nahe gelegenen Tourist-Information im Ortskern erledigen. Auch eine Fahrradvermietung ist in direkter Nähe. Nur wenige Meter von der Fußgängerzone entfernt befindet sich ein Caravanstellplatz. Die gesamte Strecke über fährst du an vielen gastronomischen Angeboten vorbei, wie Eisdielen, Restaurants, Pizzerien, Cafés: Für jeden ist hier etwas dabei.
Vom Parkplatz aus geht’s in nördlicher Richtung in Richtung Ahauser Aa. Hier biegst du rechts ab und fährst ein ganzes Stück lang am Flörbach entlang, vorbei an vielen weiten Feldern und kleinen Wäldern. Du passierst den Brennholzhof Haus Horst und kannst von hier aus schon das Haus Horst sehen. Es wurde um 1580 durch die Eheleute Jakob (I) von Keppel, Burgmann zu Nienborg, und Elsebe von Münster auf dem gleichnamigen Bauerngut an der Ahauser Aa im äußersten Westen der Bauerschaft Ahle als Adelssitz gegründet. Heute ist es in Privatbesitz und das Schloss gibt sich am besten in der „laubfreien Zeit“ zu erkennen.
Weiter geht’s entlang weitläufiger Wiesen und Felder, knapp 10 Kilometer bis Nienborg. Unterwegs passierst du das Naturschutzgebiet Donseler Feld: Entspannung und Ruhe pur. Unsere Route führt entlang der Alten Wassermühle, die 1368 entstand, 1984 restauriert wurde und heute in Privatbesitz ist. Daher kann sie ebenfalls nur von außen besichtigt werden. An der Wassermühle vorbei geht es ein Stück weiter die Straße entlang zum nächsten Zwischenstopp auf dieser kleinen Reise:
Schon von weitem kann man die für das Münsterland typischen Dreistaffelgiebel der Burganlage Hohes Haus sehen. Sie gehört zu den Burgmannshöfen Nienborg. Landesherren pflegten damals zum Schutz ihrer Burg und Stadt entsprechende Getreue, um sie als Beamte (für Verwaltungsaufgaben) oder Ritter (zur Verteidigung) gegenwärtig zu haben. Hieraus bildeten sich die Burgmannen (Dienstmannen), die sich zwischen Uradel und Bauern mit Adelsrecht einfügten. Die Burgmannen hatten später etliche Verwaltungsrechte: Organisation der Stadtverteidigung, Zustimmung zur Wahl des Stadtrichters und der Bürgermeister sowie die Aufsicht über Maße und Gewichte, für das sie allein die Weinsteuer einbezogen und neue Preise für den Wein festlegten. Dadurch konnten sie ihr Vermögen ständig vermehren, so dass sie sich immer prächtigere Häuser – Burgmannshöfe – bauten. Heute sind von den acht Burgmannshöfen noch sechs mit Gebäuden aus verschiedenen Epochen vorhanden, von einem weiteren nur noch geringe Reste.
Auf Reservierung kannst du eine Besichtigung des Hauses mitmachen, denn die niederländische Familie von Bönninghausen öffnet gerne das Tor und erzählt vom damaligen Leben in und um Nienborg.
Bevor es weitergeht, kannst du hier noch dein E-Bike aufladen.
Auf der nächsten Strecke kommst du an zwei weiteren möglichen Zwischenstopps vorbei: Zuerst winkt das Lange Haus. An dieser ehemaligen Burg sind noch drei Burgmannshäuser, das Torhaus und Reste der gewaltigen Ringmauer erhalten. Seit 1989 nutzt die Landesmusikakademie NRW einen Großteil des Gebäudes. Ein Stückchen weiter siehst du von der Strecke aus das Haus Keppelborg, dessen Wurzeln bis ins 15. oder 16. Jahrhundert zurückreichen. Die heutigen Besitzer öffnen mittlerweile auch gerne für Gäste ihre Pforten und laden zum Übernachten ein. Der angrenzende, weitläufige Park ist eine Oase der Ruhe, die du bei einer Tasse Kaffee oder einem Gläschen Wein genießen kannst. Lass die Vergangenheit auf dich wirken!
Von hier aus geht’s eine ganze Weile eine schöne Strecke am Donaubach entlang in Richtung Heek. Hier könnte man ein kurzes Päuschen an einer Eisdiele oder einem Café machen. Nachdem du den Ort passiert hast, kommt wieder eine herrliche landschaftliche Strecke entlang des Naturschutzgebiets Dinkelnierung. Kiebitze, Austernfischer und die vom Aussterben bedrohten Uferschnepfen sind hier zu Hause. An den Kleingewässern leben Amphibien und Libellen. Im Süden des Schutzgebiets öffnet sich von einer Brücke über den Fluss ein weiter Blick in die Niederungslandschaft. Haltet die Augen offen, denn hier können vielleicht sogar Gebirgsstelze, Teichhühner und Reiherenten entdeckt werden. Nach ein paar Kilometern erreichst du die Düstermühle.
Hier ruht eine schöne alte Backstein-Wassermühle aus dem Jahr 1151 (urkundliche Erwähnung) an der Dinkel. Direkt neben einem Gasthof gelegen, lädt sie dort ein wenig zum Verweilen ein. Jedes Jahr Ende August findet auf dem Gelände rund um die Düstermühle der Düstermühlenmarkt statt. Ein Wochenende lang verwandelt sich das Gelände in einen riesigen Krammarkt mit Volksfest und Tiermarkt. Auch hier gibt es noch eine E-Bike-Ladestation.
Weiter geht die Fahrradtour entlang von Feldern und Strecken der Ruhe. Dann erlebst du ein kulturelles Highlight dieser Rundtour: Das Stift Asbeck.
Das Stift Asbeck in Legden-Asbeck, gegründet im 12. Jahrhundert, war zunächst ein Doppelkloster der Prämonstratenser. Später dann war es ein reines Nonnenkloster, ehe es im 16. Jahrhundert in ein Damenstift umgewandelt wurde. Die Einrichtung bestand bis 1805. Viele interessante Orte kann man hier heute noch besichtigen:
Schon gewusst? Therese von Zandt, Geliebte Ludwig von Beethovens, lebte hier von 1783 bis 1803.
Nutze die Gelegenheit und mach einen kleinen Abstecher: Ein Stück weiter süd-östlich liegt der wunderschöne Dorfteich Asbeck, eine naturnahe Teichanlage mit angelegtem Wasserlauf. Hier kannst du deine Picknick-Mitbringsel auspacken und es dir an der Sitzgruppe gemütlich machen.
Nun radeln wir auf der vorletzten Etappe an kleinen Bächen, weiten Feldern und kleinen Wäldchen vorbei, neben uns das Naturschutzgebiet Steinkuhle, und fahren nach Legden.
Haus Egelborg ist ein Wasserschloss am Oberlauf der Dinkel, das sich über zwei Inseln erstreckt. Im Jahre 1400 ging es von den Herren von Were in den Besitz der Herren von Billerbeck über. Ritter Jobst von Oer-Nottbeck übernahm Haus Egelborg im Jahre 1670 durch Heirat in seinen Besitz. Seine Nachfahren bewirten heute noch den Gutshof.
Ruhig und abgeschieden liegt das Anwesen Haus Egelborg in einem Waldgebiet in Legden. Der Weg führt zunächst über eine Brücke auf eine von einem Wassergraben umschlossene äußere Insel mit einigen Wirtschaftsgebäuden und baumbestandenen Rasenflächen. Freiherr von Oer begrüßt die Gäste am großen im neogotischen Stil errichteten Torhaus der Egelborg zur Führung. Er erzählt bei der Führung auf seinem traditionsreichen Anwesen über die Geschichte von Haus Egelborg. Bei der Führung wird auch die hauseigene Kapelle besichtigt.
Eine Anmeldung zu den Veranstaltungen ist unbedingt erforderlich.
Von hier aus geht’s noch ein letztes Mal auf die Räder und du fährst die letzte Etappe deiner Strecke, Richtung Ahaus. Hier wartet der krönende Abschluss dieser Tour auf dich: Das Wasserschloss Ahaus.
Das barocke Jagdschloss wurde gegen Ende des 17. Jahrhunderts von Kapuzinermönch Ambrosius von Oelde an der Stelle erbaut, an der zuvor eine Burg aus dem 11. Jahrhundert stand. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Schloss um einen Anbau mit ausladender Freitreppe ergänzt. Nachdem das Schloss im Zweiten Weltkrieg völlig venichtet wurde, wurde es später vom Kreis Ahaus erworben und wiederaufgebaut. Die Räumlichkeiten des Schlosses werden heute zum Teil von der Technischen Akademie Ahaus genutzt. Außerdem beherbergt es das Torhausmuseum und das Schulmuseum. Neben den Museen stehen der Fürstensaal, der Gartensaal sowie der Schlosspark für Besichtigungen offen.
Wer lieber mit dem E-Bike unterwegs ist, kann ganz einfach über die Ahaus App ein Rad mieten. Die nächsten Ladestationen befinden sich zum Beispiel bei der Radstation in Ahaus (Radstation, Oldenkottplatz 2, 48683 Ahaus), bei der Hubertus Apotheke (Hauptstr. 12, 48739 Legden) oder bei der Bäckerei Ebbinghoff (Hauptstraße 56, 48619 Heek).
Hohes Haus - Burgmannshöfe Nienborg
Düstermühle
Stift Asbeck
Haus Egelborg
Schloss Ahaus
Mit dem Bus
Bei dieser Radtour kannst du umweltfreundlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, denn von den Bahnhöfen aus kannst du deine Tour direkt starten. Du fährst lediglich 4 bis 5 Minuten mit dem Rad, um zur Route zu gelangen.
Mit dem Auto
Ein geeigneter Startpunkt für diese Rundtour ist der Parkplatz P1 in direkter Schlossnähe von Ahaus. Hier sind über 200 Parkplätze vorhanden, Tagestickets gibt’s für 3 Euro, sonntags gebührenfrei.