Er ist wohl das bedeutendste Renaissancegebäude Westfalens und zählt zu den ältesten Profanbauten der Region: der Drostenhof Wolbeck. Das denkmalgeschützte Haus befindet sich in Münster und ist Eigentum der Familie Graf von Merveldt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren zeitweise Heimatvertriebene im Drostenhof untergebracht. Von 1975 bis 2012 war hier das Westpreußische Landesmuseum beheimatet. Seitdem wird es wieder privat genutzt. Das schöne Anwesen, bestehend aus einem Torhaus, einem Wirtschaftsflügel und einem Herrenhaus mit Treppenturm, prägt bis heute das Bild von Münsters Stadtteil Wolbeck.
Beim Drostenhof handelt es sich um einen ehemaligen Burgmannshof, der vermutlich Ende des 13. Jahrhunderts angelegt wurde. 1389 ging er in den Besitz der Herren von Merveldt über, die späteren Drosten des Amtes Wolbeck. Seine heutige Form erhielt das Gebäude aber erst im 16. Jahrhundert durch Dirk von Merveldt und seine Ehefrau Gertrud von Nagel. So kamen das Torhaus und das Herrenhaus hinzu. Besonders eindrucksvoll sind die beiden gestaffelten Schaugiebel an der Nord- und Südseite des Gebäudes. Sie wurden später zum Vorbild für eine ganze Reihe von Schaufronten im Münsterland. In zwei Räumen des Erdgeschosses sind bis heute Teile einer prächtigen Stuckdecke aus dem 17. Jahrhundert erhalten. Sie bildet Darstellungen aus der Mythologie und zeitgenössischen Jagdszenen ab.
Bei dieser spannenden Hörreise erfährst du nicht nur mehr über die Historie des Gebäudes und die dort lebende Adelsfamilie, sondern damit zusammenhängend auch einiges über die Stadt Münster, in welcher der Drostenhof zu finden ist. Was die Wiedertäufer wohl damit zu tun haben? Hör rein und erfahre es …
Da der Drostenhof privat bewohnt wird, kann er nur von außen besichtigt werden. Aufgrund von Vandalismus und Vermüllung wurde leider auch der Park des Drostenhofes im Jahr 2021 geschlossen.