Wer den kleinen Parkplatz am Haus Rüschhaus ansteuert, wird nicht ahnen, welches Kleinod spätbarocker Architektur sich hinter dem kleinen Wäldchen befindet. Nur wenige Kilometer von der Innenstadt Münsters entfernt, ist das Haus Rüschhaus ein beliebtes Ziel bei Radfahrenden und Wandernden.
Der westfälische Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun (1695 - 1773) erbaute von 1745 bis 1749 auf einer alten Gräftenhofanlage Haus Rüschhaus als seinen eigenen Landsitz. Für die Gestaltung des Hauses vereinigte er innen wie außen Merkmale bäuerlicher und repräsentativer, herrschaftlicher Architektur. Der Gräfteninsel gab er eine klar umrissene Form und legte einen dem damaligen Stil entsprechend symmetrisch gegliederten Nutz- und Ziergarten an.
Nach dem Tod ihres Vaters zog die Autorin Annette von Droste-Hülshoff zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Jenny in das nur etwa fünf Kilometer von ihrem Geburtshaus Hülshoff entfernte Rüschhaus, wo sie von 1826 bis 1846 lebte und dort unter anderem „Die Judenbuche“ verfasste. Die Droste bewohnte im Zwischengeschoss des Rüschhauses drei kleine Zimmer, die sie mit ihrer ehemaligen Amme teilte. Ihr Wohnzimmer, in das sie sich zum Schreiben zurückzog, nannte sie ihr Schneckenhäuschen.
Der zu ihren Zeiten verwilderte Nutzgarten wurde später nach Originalplänen Schlauns als Barockgarten wiederhergestellt. Dieses schöne "Geheimnis" schmiegt an die Rückseite des Hauses und bietet vom Frühjahr bis zum Herbst immer wieder neue Ansichten. Ein wundervoller Platz für einen Spaziergang im historischen Ambiente.
Hier, wo die Droste einen Großteil ihrer Lyrik und Prosa verfasste, nimmt dich Sonja Lesniak, Projektmanagerin von „Droste Digital“, auf eine private Führung durch die Biedermeier-Räume des nicht immer offenen Rüschhauses mit.
Kinder bis 6 Jahre kostenlos
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